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Korken-Herstellung: So entsteht der nachhaltige Verschluss

Aktueller Artikel: Korken-Herstellung: So entsteht der nachhaltige Verschluss

Mit einem motivierten „Plopp“ öffnest du die Weinflasche. Sofort strömen dir raffinierte Aromen in die Nase – ein Genussmoment, der ohne den unscheinbaren Helden, den Korken, nicht möglich wäre. Doch wie werden Korken eigentlich hergestellt? In diesem Beitrag werfen wir einen Blick hinter die Kulissen der Korken-Herstellung – von der Korkeiche bis zum sterilen Weinkorken.

Kork-Stopfen in der Flasche

Echte Handarbeit – von der Korkrinde zum Korken

Kork als Material wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen. Dafür muss diese jedoch nicht gefällt werden, wie etwa in der Holzgewinnung üblich. Im Gegenteil, die Korkeiche ist der einzige Baum weltweit, dessen Rinde man am lebenden Baum ernten kann – und das regelmäßig.

Unser Kork kommt aus Portugal. Hier werden die verschiedenen Arbeitsschritte von der Korkernte und Korkgewinnung bis zur Kork-Herstellung überwiegend in Handarbeit durchgeführt. So wird die überdurchschnittliche Qualität bei jedem einzelnen Korken sichergestellt. Nachfolgend zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie Korken hergestellt werden, los geht's!

Arbeiter schält Korkrinde – erster Schritt der Korken Herstellung

Schritt 1: Die Korkrinde wird geerntet

Die Korkrinde wird mithilfe einer scharfen Axt geerntet und vom Baumstamm der Korkeiche geschält. Dabei müssen die Arbeiter sehr behutsam vorgehen, denn schließlich soll für die nächste Ernte in neun Jahren die nächste Korkschicht nachwachsen. Jahrelange Erfahrung ist deshalb die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Korkernte. Wir arbeiten mit vielen traditionsreichen Betrieben in Portugal zusammen, die das Handwerk teilweise bereits seit mehreren Generationen ausüben. Der Job zählt zu den bestbezahlten in der europäischen Landwirtschaft.

Aus was besteht ein Korken?
Korken werden aus der Rinde der Korkeiche gefertigt – einem Baum, der geschält werden kann, ohne Schaden zu nehmen. Wenn die Korkeiche 20 Jahre gewachsen ist, liefert die Rinde ca. alle 9 Jahre bis zu 150 Jahre nachhaltigen Kork. Doch die Klimaerwärmung und damit einhergehenden geringeren Niederschläge zeigen immer häufiger, dass die Korkeiche länger braucht, um die Rinde in der entsprechenden Stärke und Qualität neu zu bilden.

Schritt 2: Luft und Zeit – Korken-Herstellung braucht Geduld

Im nächsten Schritt muss das Korkenmaterial ausgiebig getrocknet werden. Das geschieht oft unter freiem Himmel oder in einer eigens dafür vorgesehenen, gut belüfteten Produktionshalle. Dort wird die Korkrinde bis zu sechs Monaten gelagert. Durch den Kontakt mit der Luft verliert sie zunehmend an Feuchtigkeit, bis sie irgendwann vollständig ausgehärtet ist.

Geschälter Kork wird während der Korkenherstellung getrocknet.
Korkrinde wird gekocht

Schritt 3: Der Kork wird gekocht

Sobald der Kork durchgetrocknet ist, muss er gründlich von Bakterien und Fremdstoffen gereinigt werden. Nur so ist es möglich, ihn später zuverlässig für den Verschluss eines hochwertigen Lebensmittels zu verwenden. Der Kork wird für mindestens eine Stunde in klarem Wasser gekocht. Das ergibt eine natürliche Desinfektion. Gleichzeitig vergrößern sich die Zellzwischenräume des Materials. Dadurch wird es flexibler und weicher, was für die Korkenproduktion sehr wichtig ist. Anschließend wird der natürliche Rohstoff von Hand sortiert – nur qualitativ hochwertige und dicke Stücke sind für die Korkenherstellung geeignet.

Schritt 4: Sterilisation in der Korken-Herstellung

Danach geht es für den Kork zum zweiten Mal in den Kochtopf bzw. in einen überdimensionalen Autoklav, in welchem ein mehrstufiger Prozess der Sterilisation durchgeführt wird. Hierbei wird der Naturstoff mit leicht saurem Wasser für 60 Minuten bei 100 °C gekocht und mit heißem Wasserdampf sterilisiert, bevor er für 48 Stunden ruhen darf. Auf diese Weise werden Mikroorganismen, Schimmelsporen und Co. besonders schonend und natürlich, gleichzeitig aber auch absolut zuverlässig entfernt.

Korkrinde im Ofen

Schritt 5: Der Korken wird geschnitten und ausgestanzt

Was nun kommt, ist echte Handarbeit: Für die Korkenherstellung wird die Korkrinde zunächst in Streifen geschnitten. Anschließend werden die einzelnen Korken per Hand herausgestanzt. Die Reste werden selbstverständlich weiterverarbeitet – gleiches gilt für aussortierte Korken, die nicht den hohen Qualitätsanforderungen entsprechen.

Kork-Sterilisation

Schritt 6: Bye-bye Kork-Geschmack

Damit der Naturkorken für Weinflaschen absolut einwandfrei ist, bekommt er eine weitere Spezialbehandlung. Hierbei wird er wieder unter Druck kurz auf bis zu 320 °C erhitzt und mit Ozon behandelt. Dieser Schritt in der Korken-Herstellung entfernt Mikroorganismen und sorgt dafür, dass der Korken geruchsneutral bleibt – ideal für den Einsatz in Weinflaschen.

Erst ab der dritten Schälung, wenn die Korkeiche etwa 40 Jahre alt ist, erreicht der Kork die Qualität, die für die Herstellung von Flaschenkorken notwendig ist. Diese Qualität zeichnet sich durch eine besonders dichte Struktur und Elastizität aus, die für die Dichtigkeit und Langlebigkeit des Korkens entscheidend sind.

Schritt 7: Der Korken wird geschnitten und poliert

Jetzt sind bei der Korkenherstellung auch mal die Maschinen dran: Zunächst wird der Korken an beiden Enden zurechtgeschnitten und poliert. Danach sortiert eine lasergeführte Maschine die Korken nach ihrer Porenstruktur, also der späteren Qualität: Flower, Extra, Super, 1st, 2nd, 3rd und 4th bis hin zu 5th – diese Abstufung schlägt sich später auch im Preis nieder.

Schritt 8: Der Korken wird gewaschen und verpackt

Nach dem Sortieren wird der Korken noch einmal gewaschen und desinfiziert, bevor er von Hand sortiert wird und je nach Kundenwunsch einen Aufdruck erhält. Gleich darauf folgt eine Beschichtung aus Silikon oder Paraffin, damit er sich leicht in die Flasche stecken und aus dieser auch wieder herausziehen lässt. Unter Schutzatmosphäre (SO2) werden die Korken verpackt und an uns geliefert, wo du sie als sterile Weinkorken bestellen kannst.

Korken werden handsortiert

Herstellung von Naturkorken: günstigere Alternativen

Für die Herstellung der hochwertigen Naturkorken für Weinflaschen ist nur ein geringer Teil der Korkrinde geeignet. Viel häufiger wirst du auf Flaschen deshalb sogenannte Presskorken oder kolmatierte Korken entdecken. Eine Option für alle, die gern günstige Weinkorken kaufen möchten. Wir zeigen dir, worin sich diese Korken unterscheiden.

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Presskork vs. kolmatierte Weinkorken

Beim Presskorken fällt sofort auf: Hier wurde Korkrinde verarbeitet, die für die Produktion von Naturkorken (aus einem Stück) nicht ausreichend war. Die Korkrinde wurde zu Granulat zerkleinert und mit einem Bindemittel und hohem Druck neu in Form gebracht. So entsteht eine günstige Alternative: der Press- oder Verbund-Korkstopfen.

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Kolmatierte Weinkorken sind nicht so leicht zu erkennen wie die Presskorken, aber sehr häufig im Gebrauch. Sie entstehen, wenn Naturkorken, die nach dem Stanzen als weniger hochwertig eingestuft wurden, aufgewertet werden. Ihre Unregelmäßigkeiten (Poren) werden mit fein gemahlenem Korkgranulat (Korkmehl) und einem Bindemittel gefüllt. Das Ergebnis ist augenscheinlich ein Naturkorken, bei dem jedoch etwas getrickst wurde.

Auch dieser Korken kann als zuverlässiger Verschluss für Weinflaschen und Co. dienen. Kolmatierte Weinkorken sind etwas günstiger als reine Naturkorken, jedoch nicht so sehr geeignet für die Langzeitlagerung von hochwertigen Weinen.

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Falls du Korken gar nicht für das Verschließen von Weinen benötigst, sondern preiswerte Exemplare zum Basteln suchst, sind neue Weinkorken oder Bastelkorken genau richtig für dich.

Korken sind mehr als nur Verschlüsse – sie sind ein Naturwunder, das Nachhaltigkeit und Funktionalität vereint. Möchtest du mehr zum Thema Kork lesen? Erfahre in unserem Magazin, woher Kork kommt oder was das Geheimnis des Sektkorkenknallens ist!

Bildnachweis: photodune / ccaetano; shutterstock / Mauro Rodrigues

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