Die meisten Camping-Freunde sind mit ihren Fahrzeugen im Sommer unterwegs. Zu dieser Jahreszeit ist es vollkommen okay, wenn der Schlaf-/Wohnbereich unisoliert ist – schließlich ist man ohnehin die meiste Zeit über draußen und nachts sind die Temperaturen angenehm mild. Doch warum diese Limitierung? Wie wäre es, auch mal in Frühling, Herbst oder Winter das Gefühl von Freiheit und Ungebundenheit zu erleben? Wichtigste Voraussetzung für dieses Vorhaben: den Camper wärmedämmend isolieren.
Dafür steht eine Reihe unterschiedlicher Materialien zur Auswahl – vor allem synthetische, auf Erdöl basierte Produkte sind günstig und effizient. Doch: Garantiert schadstofffrei, umweltfreundlich und schimmelresistent wird es dadurch nicht. Wer dagegen seinen Camper mit Kork isoliert, profitiert von diesen und vielen weiteren Vorteilen. Klar, dass wir deshalb eine passende Anleitung liefern.
3 Vorteile der Korkdämmung im Camper
Du bist noch nicht sicher, ob du wirklich eine Korkisolierung im Camper anbringen solltest?
Dann haben wir hier ein paar Infos für dich, die deine Zweifel garantiert aus der Welt schaffen:
Vorteil 1: Korkdämmung im Camper ist ökologisch
Den eigenen Camper mit Kork isolieren – ein Projekt, das nicht nur für dich selbst, sondern auch für die Umwelt etliche Vorteile bringt. Denn Kork ist ein reines Naturmaterial, das aus der Rinde der Korkeiche gewonnen wird. Dafür muss der Baum nicht gefällt, sondern lediglich geschält werden – perfekt für alle, denen Nachhaltigkeit am Herzen liegt. Schließlich kann man so eine Korkeiche über ihre gesamte Lebensdauer hinweg immer wieder schälen.
Vorteil 2: Kork im Camper ist schadstofffrei
Wer seinen Wohnwagen nachträglich isolieren möchte, entscheidet sich oft für günstige, synthetische Materialien. Diese können in der Fußboden- oder Wanddämmung verbaut jedoch Schadstoffe ausdünsten – und das wiederum kann nicht nur unangenehm riechen, sondern sogar gesundheitsschädlich sein. Bei einer Korkdämmung im Van stehen dir Alternativen zur Wahl: So kommen zum Beispiel Schwarzkork-Dämmplatten aus expandiertem Kork komplett ohne künstliche Zusätze, Kunstharze und Kunststoffe aus – perfekt für alle, die Ihren Van schadstofffrei dämmen wollen. Übrigens: Weil Kork von Haus aus atmungsaktiv ist, sorgt er in deinem Zuhause auf Rädern obendrein für ein gesundes Raumklima.
Vorteil 3: Eine Camper Innenverkleidung aus Kork ist isolierend, schalldämmend und schimmelresistent
Wir geben es zu: Mit drei Vorteilen kommt man einfach nicht hin, wenn man darüber nachdenkt, einen Van mit Kork zu isolieren – es gibt einfach so viel mehr Pluspunkte! Und die wollen wir dir natürlich nicht vorenthalten: Dämmen mit Kork ist nicht umsonst ein bereits seit Jahren anhaltender Trend, der etwa im Hausbau schon lange angekommen ist. Das natürliche Material schützt vor der Auskühlung, hält Hitze draußen und ist ideal, um Schall zu absorbieren (deshalb ist ein Korkboden im Wohnmobil besonders beliebt). Die Oberfläche ist zudem wenig anfällig für Schimmelsporen und Co. Dadurch machst du deinen Camper zur schimmelfreien Zone.
Camper mit Kork isolieren – so gehst du vor
Werkzeug
- Messer zur Korkbearbeitung
- evtl. Holzsäge
- Zahnspachtel für Korkkleber
- Gliedermaßstab (Zollstock)
Material
- Korkkleber
- Dämmplatten aus Kork
- Rollenkork
Möchtest du deinen Camper mit Kork isolieren, kannst du zwischen Dämmplatten und Rollenkork in verschiedenen Stärken wählen. Erfahrungsgemäß haben sich die Dämmplatten als ideale Lösung für den Korkboden im Wohnmobil erwiesen, während viele DIY-Ausbauer sich bei der Wandisolierung für Rollenkork entscheiden. Der hat den Vorteil, dass er flexibler ist und leichte Wölbungen wie die Radkästen problemlos meistert. Er kommt schließlich schon in praktischen Bahnen zu dir nach Hause. Welche Stärke du für den Kork im Van benötigst, hängt davon ab, wie stark du diesen isolieren möchtest.
Und so geht’s:
Schritt 1: Boden des Campers ausmessen
Miss den Boden des Campers möglichst genau mit dem Gliedermaßstab aus. Beachte dabei eventuelle Aussparungen und notiere die Maße.
Schritt 2: Korkplatten zurechtschneiden
Schneide die Korkplatten entsprechend der Maße zurecht. Das funktioniert ganz easy mit einem Messer oder einer Holzsäge.
Schritt 3: Korkplatten auslegen
Verteile die Korkplatten nun auf dem Boden des Campers. Da sie trittfest sind, benötigst du keine Unterkonstruktion. Vertiefungen im Boden kannst du mit kleineren Korkstücken auffüllen. Lege anschließend die Bodenplatte deines Campers darüber – fertig!
Alternative:
Du kannst den Boden deines Campers auch mit Korkgranulat dämmen. Das Verfahren ist etwas aufwändiger, funktioniert aber genauso gut:
Du fertigst zuerst eine Unterkonstruktion aus Holzlatten, die du auf dem Boden des Vans befestigst. Zwischen diese Latten schüttest du das Korkgranulat. Je nachdem, wie hoch die Latten sind, fällt auch die Dicke der Dämmschicht aus. Die Siebdruckplatte kannst du anschließend einfach direkt darüberlegen.
Schritt 4: Seitenwände ausmessen
Miss mit dem Gliederstock die Seitenwände des Bullis aus. Gehe dabei systematisch vor und arbeite dich in Bahnen durchs Fahrzeug. Notiere alle Maße.
Schritt 5: Rollkork zurechtschneiden
Schneide den Rollkork mit dem Messer zurecht. Überprüfe das Ergebnis, indem du die zurechtgeschnittenen Bahnen anhältst.
Schritt 6: Rollkork aufkleben
Klebe den Rollkork auf die Seitenwände des Vans. Je nachdem, welchen Kleber du dabei verwendest, musst du nach dem Einstreichen der Flächen eine gewissen Zeit abwarten, bevor du den Kork aufbringst. Halte dich hierbei genau an die Vorgaben des Herstellers.
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